Montag, 18. Februar 2013

Ich und meine Antidepressiva (Teil1)

Diesmal wird das ganze ein Mehrteiler. Auch wenn ich selbst nicht viele genommen habe, so gehört das zwischen drin für mich auch dazu, zumal es kein trockener Erfahrungsbericht werden soll und so habe ich beim Vorschreiben gemerkt das ich es nicht eben kurz zusammengefasst schreiben kann.

Letztendlich entscheidet der Arzt was man bekommt und nicht wir Depressiven aber ob sie gut für einen sind das merkt man nur selbst und man sollte sich nicht scheuen Rücksprache mit dem Arzt seines Vertrauens zu halten.

Erlebtes was man nicht vergisst

Als ich meinen Zusammenbruch hatte und auch selbst erkannt habe das ich Hilfe brauche( das hat schon eine Weile gedauert), bin ich hoch zu meiner damaligen Nachbarin(leider ist sie weggezogen).
Die schon viel früher Erkannt hat das ich an einer Depression litt. Aber wie das so ist.

„Nein ich hab nix, mir geht’s doch gut“ und und und.
Nun war aber selbst für mich ersichtlich geworden, das ich Hilfe brauche. Pech nur das gerade Sonntag war. Sie also in der Psychiatrischen Klinik angerufen und gefragt ob sie mit mir vorbei kommen kann.
Sie mich eingepackt, auf meine beiden damals noch kleinen Kinder hat ihr Mann aufgepasst.
Das war mir peinlich. Mir war eigentlich alles unangenehm denn ich wollte ja niemand zur Last fallen(heute weiß ich das es gerade gut ist jemand um Hilfe fragen).
Die nächste unangenehme Situation sollte folgen. Die Ärtzin konnte uns nur in der geschlossenen (sagt man das noch so?wenn nicht tuts mir leid) empfangen. Hinter uns wurde immer abgeschlossen und dann hieß es warten.
Ich war so panisch. Das ich direkt in den Kleinkindmodus gewechselt bin und immer fragte „aber du nimmst mich wieder mit.“ Ich komm wieder mit nach Hause.“ Meine damalige Nachbarin versuchte mich zu beruhigen, was ihr aber nicht so recht gelingen mochte.
Endlich waren wir dran.




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Ich brauchte noch nicht mal viel erzählen und die Ärtzin wusste was los ist.
Sie erklärte mir genau was ich von ihr mitbekomme, ich bekam 2 Remergil aber sie sagte auch gleich das die Tabletten wohl nicht gleich helfen würden, Wunder sollte ich keine erwarten (ich wollte ja auch nur das diese heulerei mal aufhört)und einen Brief für meine zukünftige Psychologin.

Remergil 15mg(Wirkstoff: Mirtazapin). Vor dem schlafengehen einzunehmen, auf der Zunge oder unter der Zunge (das weiß ich heute leider nicht mehr genau) zergehen lassen. Ein leichter Orangengeschmack, auch nicht so übel. Nette Nebenwirkung, das man davon müde wird. Was mir persönlich in der langen Zeit des wenig oder nicht schlafens wirklich gut tat. Den nächsten morgen habe ich nicht mit Heulattacken begonnen. Eigentlich war nichts so wie es noch am Tag oder besser wie in den Monaten zuvor war. In mir herrschte zum ersten mal seit langem wieder ruhe.
Und ich dachte Wunder gibt es nicht?
Ich horchte die ganze Zeit in mich rein. Kein Verlangen dem Wasser freien Lauf zu lassen. Einfach nichts. Es war herrlich.
Da meine liebe Nachbarin gleich Montag morgens bei ihrer Psychologin angerufen, einen Termin für mich gemacht hat und mich auch begleitet hat, hat sie mir unbewusst sämtliche Unsicherheit genommen.
Selbst die Psychologin war etwas verwundert darüber dass die Tabletten so schnell eine Wirkung zeigten.
Ich weiß gar nicht mehr wie lange das Erstgespräch dauerte. Aber es war gut. Nein es tat gut.
Den Remergil bin ich bis zum Schluss treu geblieben, außer einmal. 


Davon allerdings erzähle ich das nächste mal.


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